Exkursion zum Mark 51`7 in Bochum mit Sommerfest

Baufortschritt auf dem ehemaligen Opel-Werk und Maker Space der Ruhr Universität

Wie mittlerweile gute Tradition veranstaltete der WVV auch dieses  Jahr zum Ende der Ferien eine Exkursion mit anschließendem Sommerfest. Ziel war diesmal das „Mark 51°7“ in Bochum, eine neu zu entwickelnde Gewerbefläche auf dem Gelände des früheren Opel-Werks. Herr Christoph Bork von der Bochum Wirtschaft / Bochum Perspektive GmbH erläuterte den bisherigen Ablauf seit Ende der Autoproduktion.

Auf dem Gelände befand sich ursprünglich die Zeche Dannenbaum, welche von 1860 – 1960 förderte. Mit Ansiedlung des Opel-Werks sollte dem massiven Arbeitsplatzabbau im Bergbau, insbesondere in Bochum entgegengewirkt werden. Das „Opel-Werk 1“ wurde von 1958 – 1962 errichtet und im Jahr 2014 geschlossen. Die Belegschaft war von ehemals 10.000 MA` auf zuletzt nur noch 3.000 geschrumpft. In den verbliebenen kleineren Werken beschäftigt Opel derzeit in Bochum noch etwa 2.000 MA`. Die Sanierung und Räumung des Geländes begann in 2017.

Das Gelände war zu 95% versiegelt, wobei die Fundamentplatte des Presswerks mit bis zu 1,80 m Stärke erhalten bleiben musste. Das Haupteingangsgebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt, trägt nunmehr den Namen „O-Werk“ und beherbergt den „Maker Space“ der Ruhr-Universität, welcher im Jahr 2020 eröffnet wurde. Die Neubauten der Investoren begannen in 2022.

Von Beginn an war vorgesehen, auf der Fläche einen Branchenmix anzusiedeln, um nicht wie zuvor vom Goodwill eines einzelnen Großinvestors abhängig zu werden. Der Freiflächenanteil sollte 33% betragen. Eine hochwertige ÖPNV-Anbindung wurde mit dem Bau der Straßenbahnstrecke von Laer Mitte zum O-Werk realisiert. Eine Busverbindung zur Ruhr-Universität ist bereits eingerichtet, das Busangebot soll aber mit fortschreitender Ansiedlungstätigkeit weiter ausgebaut werden.

Die Neubebauung begann zunächst mit dem Post- und Paketdienstleister DHL als initialem „Ankerbetrieb“, vorgesehen ist jedoch ein Mix aus 15% Gewerbe, 22% Büronutzung, 20% Forschung und 33% Lagerei und Logistik. Die Freiflächen werden bis Ende 2025 erstellt. Die Neubesiedlung soll etwa 10-11 Jahre nach Schließung des Opel-Werks abgeschlossen sein und im Endausbau etwa 10.000 – 12.000 Arbeitsplätze bieten. Damit wären die Arbeitsplatzverluste von Opel mehr als ausgeglichen.

Das Interesse von Investoren an diesem Standort ist erfreulicherweise recht groß. Allerdings können moderne Formen von Mischnutzungen für Wohnen und Gewerbe hier nicht umgesetzt werden, weil die Fläche aus der Zeit des Bergbaus noch mit Altlasten aus einem Kokereibetrieb belastet ist. Andererseits kann die Grubenwasserhaltung der Zeche auch jetzt noch für ein zukunftsweisendes Konzept für Fernwärme- (Sohle auf 800 m Tiefe) und  Kälteversorgung (Sohle auf 300 m Tiefe)  genutzt werden.

Die Werksbahn wurde leider nicht weiter verwendet, sondern zum Radweg umgestaltet.

Anschließend führte uns Herr Bork noch über das Gelände, so dass wir den aktuellen Stand des Baufortschritts erleben konnten.

Abschließend erläuterte uns Herr Guido Kissenbeck von der Ruhr Universität das Projekt „Maker Space“, welches unmittelbar im O-Werk eingerichtet wurde.

Der Makerspace gehört zum Transfer- und Gründungscenter WORLD Factory und bietet Raum für das Realisieren von Ideen oder kreatives Arbeiten. In den den Werkstätten  können Start-ups Prototypen bauen, nutzen Menschen den Co-Working-Bereich oder veranstalten Seminare und Projekttreffen. Ein Unterstützerteam unterstützt dabei mit seiner Expertise, bietet Workshops an oder berät bei der Realisierung von Events. Wir konnten die Werkstattbereiche 3-D-Druck, Lasercutter, Textil, Holz, Metall und Keramik besichtigen. Im Aufbau befindet sich noch ein Studio zur Aufzeichnung von Podcasts.

Zum Abschluss des Tages trafen wir uns wieder zu unserem Sommerfest in einem Restaurant im Bochumer Bermuda-Dreieck.

Links:

https://www.mark51-7.de/

https://makerspace.ruhr-uni-bochum.de/

https://www.worldfactory.de/