Exkursion nach Leverkusen - Opladen und Sommerfest 2015

gemeinsame Veranstaltung der Bezirksvereinigungen Rheinland und Rhein - Ruhr

Zu einer gemeinsamen Exkursion nach Leverkusen und anschließendem gemeinsamen Sommerfest  trafen sich am 25.08.2015 die Bezirksvereinigungen Rheinland und Rhein – Ruhr.

Thema waren die Folgenutzungen des ehemaligen DB – Ausbesserungswerks Opladen.

Das Werk Opladen war 100 Jahre bis zu seiner Stilllegung im Jahr 2003 eines der größten und bedeutendsten Ausbesserungswerke in Westdeutschland und beschäftigte zeitweise über 3.000 Mitarbeiter.

Auf dem 70 Hektar  großen Gelände entsteht derzeit ein  neues  Stadtquartier „Neue Bahnstadt Opladen". Herr Schönfeld,  Verkehrsplaner  der  Stadt  Leverkusen erläuterte mit einem Einführungsvortrag und anschließendem Rundgang die komplexen  Prozesse  der  Quartiersentwicklung.

Der Rundgang startete am Bahnhof Opladen, der zurzeit über eine neue zentrale Bahnhofsbrücke barrierefreie Zugänge über Rolltreppen und Aufzüge erhält.  Die alten Bahnhofsgebäude werden beseitigt, um die Güterzugstrecke („Rheinische Bahn“) zu verschwenken und mit der Personenzugstrecke Köln – Wuppertal abschnittsweise zu bündeln. Auf der freiwerdenden Fläche westlich der Bahn kann der Ortskern von Opladen um zusätzliche Wohn - und Geschäftsgebäude sowie eine Umgehungsstraße erweitert werden.

Zugleich rückt der Busbahnhof näher an den Bahnhof  heran.

Für die Erschließung AW – Geländes östlich der Bahnstrecke sind nur wenige Anpassungsmaßnahmen im Straßennetz erforderlich. Im nördlichen Bereich hat ein privater Investor bereits eine Werkshalle abgetragen und erstellt gerade die neue Wohnbebauung. Einige denkmalgeschützte Gebäude wie Kesselhaus, Magazin und Wasserturm wurden saniert und anderen Nutzungen zugeführt. Bei der Gestaltung des Geländes legt die Öffentlichkeit sehr großen Wert darauf, historische Substanz, Wege, Pflasterungen, Bäume und z.T. Gleise zu erhalten und die frühere Nutzung durch die Bahn zu verdeutlichen. Dies zeigt sich besonders bei der Gestaltung von Spielplätzen und Sitzmöblierungen. Im ÖPNV wird das Gelände bereits durch eine Kleinbuslinie erschlossen, die Nachfrage wird sich jedoch bei vollständiger Fertigstellung deutlich erhöhen.

Im mittleren Bereich ist die Ansiedlung eines „Campus Leverkusen“ der FH Köln unter Einbeziehung einer weiteren Werkshalle vorgesehen. Weitere Informationen unter.

http://www.neue-bahn-stadt-opladen.de/startseite/

 

Den südlichen Bereich markiert das 2010 eröffnete Instandhaltungswerk der Deutsche Plasser Bahnbaumaschinen GmbH. Das Werk beschäftig sich mit Reparaturen, Überholungen, Wartungen sowie Um - und Nachrüstungen von Bahnbaumaschinen der österreichischen Mutterfirma Plasser und Theurer  GmbH. Herr Thormann, Leiter des Werkes, erläuterte die vielfältigen Aufgaben des Bahnbaus.

Die  Deutsche  Tochterfirma wurde 1960 gegründet. Kunden sind im wesentlichen mittelständische Gleisbauunternehmen, aber auch Bahngesellschaften wie die DB Netz AG. Neben dem Werk Opladen verfügt Plasser noch über eine Firmenzentrale mit Ersatzteillager in München ein weiteres Instandsetzungswerk in Leipzig – Engelsdorf, sowie ein Schulungszentrum in Bingen/Rh. in welchem die Maschinenführung mit einem "Stopfsimulator" geübt werden kann. 

Das Werk Opladen verfügt über 3 Gleisevon jeweils 120 Metern Länge im Abstand von 11 Metern und mit 2 durchgehenden Wartungsgruben, sowie über 4 Deckenkrane und eijne Achssenke. Eine Erweiterung ist möglich.

In Opladen sind derzeit 36 ständige Mitarbeiter beschäftigt„  durch Zuarbeit von Fremdfirmen oder der nicht zum Werk gehörenden örtlichen Monteure von Plasser können jedoch bis zu 100 Personen zeitgleich im Werk tätig sein.

Das Werk bietet jährlich 2 Ausbildungsplätze zum Mechatroniker an, die meisten Absolventen können nach Abschluss der Ausbildung auch übernommen werden.

Da auch der Gleisbau ein Saisongeschäft ist, ist die Auslastung des Werks über das Jahr verteilt höchst unterschiedlich.

Darüber  hinaus  werden  Aus-  und Weiterbildungsprogramme für Maschinenbetreiber  angeboten. Hochmoderne Technik sorgt dafür, dass  beim   Gleise  wechseln  und Schotter  stopfen  nicht  mehr  Zeit als  unbedingt  nötig  beansprucht wird.  Damit  sorgen  die  Produkte des  Unternehmens  für  die  Grund-lage eines sicheren Bahnbetriebes.

Beim anschließenden Rundgang erläuterte Herr Thormann die Typen- und Anwendungsvielfalt der von Plasser und Theurer produzierten Maschinen, die dazu führt, dass defekte Teile in der Regel noch repariert und nicht durch Tauschteile ersetzt werden.

Weitere Informationen unter http://www.deutsche-plasser.de/de/home/index.html

Den Abschluss bildete wie in den letzten Jahren ein gemütliches Beisammenseinin einem guten aber nicht zu guten Restaurant.

Unser Dank gilt den beiden Referenten, die uns mit zahlreichen umfangreichen Informationen einen hochinteressanten Nachmittag beschert haben.