DATAFLEET – KI-basierte Erfassung von Umgebungsdaten

Vortrag von Herrn Johannes Schön, Geschäftsführer der REMONDIS Digital Services GmbH

Herr Schön hat an den Hochschulen Ludwigshafen und Flensburg Logistik und Business Management studiert. Seit mehr als 8 Jahren ist er für die REMONDIS Gruppe tätig. Nach Stationen als Logistiker und Vorstandsassistent ist er seit 2020 als Geschäftsführer für die REMONDIS Digital Services GmbH verantwortlich.
Der Entsorgungsbetrieb Remondis verfügt über etwa 11.000 Müllfahrzeuge, 1.000  Verwertungsanlagen und beschäftigt 40.000 Mitarbeiter(innen). Zur Remondis- Gruppe gehören inzwischen au8ch die Firmen Rhenus (Transport und Logistik), Saria (Entsorgung und Wiederverwertung von biologischen Abfällen) sowie das ÖPNV-Unternehmen Transdev. 
Die Firma REMONDIS Digital Services GmbH  als selbstständigse Tochterunternehmen inn erhalb der Remondis-Gruppe entwickelt digitale Lösungen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft. 
Basis der digitalen Entwicklungsaktivitäten von REMONDIS Digital ist der INNOVATION HUB, der 2019  gegründet wurde. In Zusammenarbeit mit 1.800 Partnerunternehmen entstehen die Ideen zu den einzelnen Anwendungen und werden tragfähige Produkte zur Marktreife gebracht

Das Thema Stadtsauberkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bürgerinnen und Bürger bewerten die Saubereit in ihrer Stadt kritischer als je zuvor. Städte und ihre kommunalen Eigenbetriebe investieren erhebliche Ressourcen, um ein sauberes und attraktives Stadtbild zu gewährleisten. Doch mit dem wachsenden Problem der „Vermüllung“ in Städten und den steigenden Erwartungen an ein ansprechendes Stadtbild, stehen Reinigungsbetriebe vor einer gewaltigen Herausforderung.

DATAFLEET setzt auf Innovation und Technologie, um die Zukunft der städtischen Sauberkeit zu gestalten und einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu nehmen.

Das System erhält seine Informationen über Kamerasysteme, die in Müllsammelfahrzeuge und andere Reinigungsfahrzeuge eingebaut sind, welche regelmäßig unterwegs sind und damit auch den gesamten öffentlichen Verkehrsraum erfassen können. In Mülheim sind aktuell 6 Abfallsammler, in Duisburg 5 mit dieser Technik ausgerüstet. Sie nehmen etwa 50.000 Bilder pro Tag auf, welche bei Erreichen des Betriebshofes per WLAN in das System überspielt werden. Die räumliche Zuordnung erfolgt über die GPS-Daten. Die Hauptaufgabe in der KI- Auswertung liegt darin, eine beseitigungswürdige Situation als solche zu erkennen und Handlungsaufträge an die Teams vorzuschlagen. Die Entscheidungen der Teams fließen wiederum in die Lernkurve der Software ein.
In Duisburg wird versucht, den Zustand von Verkehrsschildern und dann auch der Fahrbahn zu erfassen und entsprechend dem Informationsbedarf des Betreibers der Straßeninfrastruktur zu analysieren. In Oberhausen wird u.a. der Zustand / Füllungsstand der Papierkörbe sowie Graffitti im Straßenraum überwacht. Angedacht ist eine Füllstands- Überwachung von Altglascontainern um hier bei Bedarf die Routen der Sammelfahrzeuge  anzupassen. Ebenfalls erfasst werden illegale Ablagerungen, im öffentlichen Raum abgestellte Einkaufswagen, Sperrmüll, sowie Wildwuchs im Begleitgrün an Straßenrändern.
Der Zustand der Fahrbahn wird ebenfalls erfasst, und es kann mit ausreichendem Trainingszustand des Systems auch eine Anforderung zur Ausbesserung erteilt werden, wobei in den einzelnen Städten wohl unterschiedliche Qualitätsanforderungen bestehen.
Bei erstmaligem Erkennen eines beseitigungswürdigen Zustandes legt das System  ein neues Objekt an, dem dann spätere Aufnahmen an der gleichen Stelle zugeordnet werden können. Die Überwachung des Zustandes der Verkehrszeichen in Duisburg hat bisher 25.000 Datensätze erzeugt.
Ein weiteres System zur digitalen Messung der Stadtsauberkeit namens CORTEXIA basiert ebenfalls auf künstlicher Intelligenz, mit der sich die Sauberkeit einer Stadt monitoren lässt. Das System erkennt kleinteiligen Abfall, wie Zigarettenstummel, Papier oder Flaschen, und übersetzt den Sauberkeitszustand anhand eines Indexes in ein übersichtliches Punktesystem: den Clean City Index. Aus dieser objektiven Betrachtung können konkrete Maßnahmen zur Optimierung der Stadtsauberkeit abgeleitet werden.
Das digitale Behältermanagement von BINITY versetzt die Betreiber von Müllcontainern in die Lage, alle Behälter und die dazugehörigen Daten (Fotos, Prüftermine und -protokolle zu speichern und jederzeit auf die Daten zuzugreifen.
Mit MAEX! wird eine Entsorgung im Self Service möglich.  Hier kann über eine App eine Onlinebuchung erstellt werden und so ein Wertstoffhof auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besucht werden. Das Ganze läuft dann unter dem Schlagwort digitaler Wertstoffhof und ist darauf ausgerichtet, die Effizienz von Wertstoffhöfen zu erhöhen und zugleich den Kunden mehr zeitliche Flexibilität bei der Anlieferung zu bieten. Lange Wartezeiten zu den üblichen Stoßzeiten können so vermieden werden. 
In der Buchungs-App „Reloop“ können  Bürger(innen) bereits im Buchungsprozess den Wunschtermin wählen und eine automatisierte Bestätigungsmail  erhalten.  Egal ob das Entsorgungsunternehmen die bedarfsgerechte Buchung von Sperrmüllabholungen, Altkleidern oder Tonnen anbietet, mit dem RELOOP Buchungsmodul werden alle relevanten Informationengesammelt.
Link:
https://www.remondis-digital.com/news/detail/stadtsauberkeit-und-ihre-gestaltung-datafleet/